著者
稲本 守
出版者
公益財団法人 史学会
雑誌
史学雑誌 (ISSN:00182478)
巻号頁・発行日
vol.96, no.4, pp.457-486,563-56, 1987-04-20 (Released:2017-11-29)

Die evangelische Kirchengeschichte in der Weimarer Republik ist bisher in erster Linie als eine Vorgeschichte des deutschen Kirchenkampfes, also der Widerstandsbewegung der Kirchen unter dem Nazi-Regime behandelt. Von den vielen uber den Kirchenkampf erschienenen Arbeiten beschaftgt sich also ein Teil auch mit der Kirchengeschichte in der Weimarer Zeit. Bei diesen Arbeiten geht die Diskussion hauptsachlich um den konservativen Charakter der Widerstandsbewegung. Konservativ in dem Sinne, daB sich die Bewegung wenigstens in ihrer ersten Phase nur gegen die Deutschen Christen, eine Nazi-orientierte Gruppe in der evangelischen Kirche, die 1933 gewaltsam die Kirchenverwaltung ubernahm, richtete, nicht aber gegen die Regierung der Nazis. Viele dieser Arbeiten neigen dazo, die Hauptmotive zum Kirchen kampf vor allem in der theologischen Abwehrhaltung zusuchen, mit der die zeitgenossischen Kirchenfuhrer und Theologen gegen die heidnischen Gedanken der Deutschen Christen protestierten. Auf dieser Auffassung beruht z. B. die Arbeit von K. Scholer, der den Kirchenkampf als einen Kampf gegen die Tradition des Nationalprotestantismus, aus dem sich auch die Deutschen Christen rekrutieren, interpretiert, und entsprechend die Erneuerung der Theologie in der Weimarer Zeit durch K. Barth u. a. besonders hoch bewertet. Diese Ansicht zeigt aber nur eine Seite der Kirchengeschichte in der Weimarer Zeit. Gleichzeitig muB man berucksichtigen, daB im Fruhsommer 1933 der Kirchenkampf erst einmal als Machtkampf zwischen den Deutschen Christen und den traditionellen Kirchenfuhrern um die Kirchenregierung angefangen hatte, daB also die Theologie die Richtung des Kampfes noch nicht beeinfluBte. Man kann mit einer rein theologischen Perspektive kein vollstandiges Bild des Kampfes bekommen, weil dabei die Machtstruktur der evangelischen Kirchen in dieser Zeit auBer Betracht bleibt. Um diese Machtstruktur zu verstehen, muB man sich zuerst die neue Rechtslage nach der Novemberrevolution und die dadurch entstandene Veranderung der evangelischen Landeskirchen in der Weimarer Republik ins BewuBtsein rufen. Deshalb mochte ich bei der folgenden Arbeit zuerst die Neuordnung der evangelischen Landeskirchen in der Weimarer Republik erlautern, dann im Hinblick darauf den EntstehungsprozeB des Kirchenkampfes untersuchen. Die Ergebnisse lassen sich folgendermaBen zusammenfassen : 1)Nach der Novemberrevolution haben die evangelischen Landeskirchen, auf die Forderungen der republikanischen Regierung hin, MaBnahmen zur Demokratisierung der Kirche getroffen, darunter vor allem die Einfuhrung der demokratischen Kirchenwahlen, um die verfassungsrechtliche Lucke nach dem Fortfall des monarchischen Summepiskopats zu schlieBen. Weil die Kirchenfuhrer aber um die Aufrechterhaltung einer straffen Organisation mit einer vom Kirchenvolk unabhangigen Fuhrungsspitze bemuht waren, blieb die Kirchenreform, insgesamt gesehen, in Ansatzen stecken. 2)Andererseits gab die Demokratisierung der Landeskirchen, wenn auch formell und oberflachlich, den verschiedenen Kirchengruppen unter dem Kirchenvolk die Moglichkeit, starkeren EinfluB auf die Kirchenpolitik auszuuben. In der Machtstruktur der evangelischen Landeskirchen in der Weimarer Zeit herrschte also eine Art von Dualismus zwischen Kirchenvolk und Kirchenregierung. 3)Aus den obengenannten Grunden bestand in der Weimarer Zeit zwischen dem Kirchenvolk, politisiert und mobilisiert durch politische Parteien, und den traditionellen und burokratischen Kirchenleitungen immer die Moglichkeit eines Konflikts um die Machtverteilung in der Kirche. Einer von diesen Konflikten um die Machtverteilung in der Kirche bildet auch einen AnlaB zum evangelischen Kirchenkampf.
著者
安野 正明
出版者
公益財団法人 史学会
雑誌
史学雑誌 (ISSN:00182478)
巻号頁・発行日
vol.96, no.8, pp.1328-1352,1404-, 1987-08-20 (Released:2017-11-29)

In the author's previous article entitled "Rebuilding the German Social Democratic Party (SPD) 1945-1947," in 1983. (『歴史学研究』 No 519), his analysis was focused on the theory and praxis of Kurt Schumacher, the first chairman of the SPD after WWII, and also discussed the process of rebuilding of the party in Hannover. In this article, with the help of better documentation he analyzes the rebuilding process on the regional level. It is said that there were three urban cores for the rebuilding : Hannover, Berlin, and London ; and that the SPD was rebuilt rapidly and homogeneously under the strong leadership of Schumacher. However, the process of regional rebuilding has for the most part been ignored. By examining some examples of the regional rebuilding process in this article, the author finds it very difficult to endorse the image of rapid and homogeneous rebuilding. In other words, regional diversity should not be ignored if we are to truly understand the total image of the SPD's rebuilding.
著者
安野 正明
出版者
公益財団法人 史学会
雑誌
史学雑誌 (ISSN:00182478)
巻号頁・発行日
vol.93, no.7, pp.1204-1229,1288-, 1984-07-20 (Released:2017-11-29)

In dieser Arbeit beschaftigt man sich mit dem Vorbereitungs prozeB der Ministerprasidenten-Konferenz zu Munchen im Juni 1947. Die Konferenz, deren Initiative die bayerische Staatsregierung ergriffen hatte, sollte das erste Zusammentreffen der deutschen Ministerprasidenten aller vier Besatzungszonen werden. Aber schon beider Vorbesprechung von der Tagesordnung am 5./6. Juni verlieBen die Vertreter der sowjetischen Besatzungszone Munchen. So muBte die Konferenz schlieBlich nur unter Teilnahme der Ministerprasidenten der drei westlichen Besatzungszonen stattfinden. Ihr Resultat war eine Ankundigung der Spaltung Deutschlands. Nach den meisten Forschungen zur deutschen Geschichte der Nachkriegszeit, die bis zur Mitte der '60er Jahre publiziert worden sind, sei die Konferenz unter dem Druck der Besatzungsherrschaft und des Ost-West Konfliktes gescheitert. Die Konferenz war dabei analysiert im Rahmen der Geschichte der Teilung Deutschlands, die sich hauptsachlich auf den internationalen Ost-West Konflikt bezieht. Aus diesem Blickwinkel beurteilte man die Konferenz als einen Fehlschlag. Neuere Forschungen, die seit den '60er Jahren erschienen sind, haben dagegen einen bis dahin vernachlassigten Aspekt der Konferenz hervor : ihre Wichtigkeit fur den Konflikt innerhalb der drei westlichen Besatzungszonen um die zukunftige Staatsgestaltung. Das Ziel der Arbeit ist, durch die Analyse der Reaktionen der verschiedenen politischer Krafte der Westzonen einen wesentlichen Aspekt der Vorgeschichte der Bundesrepublik Deutschland darzustellen. DemgemaB konzentriert man sich auf die Hintergrunde der Initiative Bayerns und die Haltung der SPD-Fuhrung und zu klaren, versucht, welche Rolle der Konflikt Foderalismus vs. Zertralismus beim VorbereitungsprozeB der Konferenz gespielt hat.