- 著者
-
釜崎 太
- 出版者
- 日本体育・スポーツ哲学会
- 雑誌
- 体育・スポーツ哲学研究 (ISSN:09155104)
- 巻号頁・発行日
- vol.33, no.2, pp.107-121, 2011 (Released:2012-12-17)
- 参考文献数
- 51
Im Deutschland am Anfang des 19. Jahrhunderts, wo die Bildung eines modernen Nationalstaats und die Befreiung von der napoleonischen Herrschaft der sehnlichste Wunsch der gebildeten Schichten geworden war, besaß das Turnen von F.L.Jahn, nicht nur im Sinne der Ertüchtigung des Körpers, sondern auch im Sinne der Verbreitung des Nationalbewusstseins eine erhebliche gesellschaftliche Einflusskraft. Es ist darauf hingewiesen worden, dass ein Großteil der Einflusskraft des Turnens als Nationalbewegung den folgenden Punkten zuzuschreiben ist: 1. der “Erfindung von Traditionen”, die sich klar in der Wortschöpfung “Turnen” zeigt, 2. dem Charisma Jahns, das durch Jahns progressive und antiautoritäre Haltung und Kleidung vermittelt wurde, und 3. der Ritualität und Festivität der Turnfeste, die an nationalen Gedenktagen abgehalten wurden. Betrachtet man jedoch die Rollenspiele, auf die Jahn bei den vielfältigen körperlichen Übungen des Turnens großen Wert legte, kommt man zu der Erkenntnis, dass das Nationalbewusstsein der Turner untereinander in einer Form verknüpft war, die sich von den genannten Punkten unterscheidet.In dieser Forschung wird darauf hingewiesen, dass ein Rollenspiel die gleiche Welt ausdrückt wie die autobiografischen Romane Jahns und es wird gleichzeitig durch die Aufschlüsselung der Memoiren und Tagebücher der Turner gezeigt, dass die Rollenspiele, die als Teil der spontanen Bemühungen der Turner vor dem Hintergrund historischer Orte bei den Turnfahrten entwickelt wurden, den Gruppenzusammenhalt der Turner stärkten und als ein Mittel zur Verbreitung des Nationalbewusstseins fungierten. Anders ausgedrückt wird mit dieser Forschung gezeigt, dass die Verbreitung des Nationalbewusstseins aufgrund der Turnbewegung am Anfang des 19. Jahrhunderts nicht nur der Erfindung von Traditionen, der charismatischen Herrschaft und der Ritualität und Festivität zuzuschreiben ist, sondern auch dem historischen “Gedächtnis”, das sich durch die Erfahrung von körperlichen Übungen bei den Rollenspielen in die Körper der Turner einprägte.