- 著者
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桑原 俊介
- 出版者
- 美学会
- 雑誌
- 美學 (ISSN:05200962)
- 巻号頁・発行日
- vol.66, no.2, pp.1-12, 2015-12-31
In dieser Abhandlung wird bewiesen, dass die Erweiterung der Wahrheit seit der sogennanten "probabilistischen Revolution" (Hacking) Mitte des 17. Jahrhunderts, die Ausdehnung derselben von der (strengen) "Wahrheit (veritas)" zu der "Wahrscheinlichkeit (probabilitas, verisimilitudo)", ein Moment fur die Entstehung der Asthetik Baumgartens gewesen ist. Das wissenschaftliche Wissen (scientia) blieb, besonders seit Descartes, streng auf die Wahrheit beschrankt, die nur durch die deduktive Demonstration ermittelt wird, wahrend die Wahrscheinlichkeit, die nur durch die "Autoritat" oder "Billigung" durch andere bestand, vom Bereich des wissenschaftlichen Wissens vollkommen ausgeschlossen war. Jedoch, wenn der Wahrscheinlichkeitsbegriff durch jene Revolution mathematisch oder statistisch, also quantitativ neu formuliert werden wurde, wurde das Wahrscheinliche nicht nur in der Mathematik sondern auch in der Logik als "der Grad der Wahrheit" quantitativ behandelt werden konnen. Es konnte ein Moment fur die Entstehung der Asthetik Baumgartens sein, dass er diesen quantitativen neuen Wahrscheinlichkeitsbegriff in seine Asthetik aufgenommen und mit ihm den Begriff der "verisimilitudo" in seiner eigenen Weise bestimmt hat.