- 著者
-
岡崎 龍
- 出版者
- 日本倫理学会
- 雑誌
- 倫理学年報 (ISSN:24344699)
- 巻号頁・発行日
- vol.71, pp.129-143, 2022 (Released:2022-07-11)
Dieser Beitrag rekonstruiert Hegels Darstellung des Konflikts in der religiösen
Gemeinde zwischen deren Dogma und dem begrifflichen Denken des
einzelnen Gemeindemitglieds in seiner Phänomenologie des Geistes. Entgegen
dem Mystizismus-Vorwurf, der gegen Hegel angesichts seiner Religionsphilosophie
oftmals erhoben wurde, wird in jüngeren Forschungen die gesellschaftstheoretische
Tragweite seines Gemeindebegriffs betont, um diesen dann für eine intersubjektivitätstheoretische
Deutung stark zu machen. Hegels Analyse eines
Konflikts in der Gemeinde hingegen wird aber kaum beachtet. Ziel dieses Beitrags
ist es daher, den aktuellen Stand der Forschung anhand einer ideengeschichtlichen
Rekonstruktion, d. i. im Kontext der Diskurse über die Gemeinde
in der Klassischen Deutschen Philosophie, zu überprüfen. Dazu sollen im zweiten
Abschnitt Kants Religionsschrift und Schleiermachers Reden ausgelegt werden,
wobei der Fokus auf möglichen Umgangsformen mit dem für Hegel so wesentlichen
Konflikt der Gemeinde liegt. Bei Kant findet sich diesbezüglich der Anspruch,
die Dogmen der Gemeinde einer vernünftigen Prüfung zu unterziehen
und erst nach einer solchen als gültig anzuerkennen, wobei die vollkommene Realisierung
‚des ethischen Gemeinwesens‘ jedoch ins Jenseits geschoben wird;
Schleiermacher hingegen geht von einem diesseitigen Charakter der wahren Gemeinde
aus, in der die Mitglieder sich über ihr ‚Anschauen des Universums‘ austauschen.
Konflikte sollen hierbei bereits durch formelle Bedingungen, wie etwa
die Abwesenheit von Machtstrukturen in symmetrischer Kommunikation, ausgeschlossen
werden. Während bei Schleiermacher so bereits die Möglichkeit des
Konflikts in der diesseitigen Gemeinde durch ideale Kommunikation von vornerein
ausgeschlossen wird und die Eschatologie der Gemeinde immer noch der kantischen Logik der Hinausschiebung ins Jenseits verhaftet bleibt, bietet
Hegel, sowie sich im dritten und vierten Abschnitt ergibt, eine darüberhinausgehende
Perspektive an. Indem Hegel in der diesseitigen Wiederherstellung des Reflexionsmediums
durch ‚das innerste sich eindach Wissen‘ die eigentliche Bestimmung
der Religion realisiert sieht, verteidigt er nämlich gegen das Dogma der
Gemeinde, die Eschatologie, die Leistung jenes Wissens, durch welches zur Auffassung
der Substanz als Subjekt gelangt wird, was die gesellschaftstheoretische
Deutung der Gemeinde immer wieder übersieht.