- 著者
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酒井 潔
- 出版者
- 西田哲学会
- 雑誌
- 西田哲学会年報 (ISSN:21881995)
- 巻号頁・発行日
- vol.5, pp.21-43, 2008 (Released:2020-03-24)
Goichi Miyake(1895‐1982)war zweifellos einer der bedeutendsten Schüler, die sich Kitaro Nishid(a 1870‐1945) durch seine Lehrtätigkeit in Kyoto erworben hat. Nachdem Miyake an der kaiserlichen Universität Kyoto sein Studium(1916‐19)abgeschlossen hatte, war er über zwanzig Jahre Assistenzprofessor für Wissenschaftslehre an der Kaiserlichen Universität Tohoku(Sendai). Nach dem zweiten Weltkrieg lehrte er in Sendai, Kyoto und Gakushuin(Tokyo)jeweils als Ordinarius für Philosophie. Im Vergleich zu anderen Philosophen, die zur “Kyoto Schule”gehörten, wie etwa Iwao Kouyama, Keiji Nishitani, ist Miyake nicht ganz so bekannt. Denn er schrieb fast keine Essais und er nahm nicht am Motiv des “absoluten Nichts”teil. Zudem lag sein Arbeitsplatz Sendai ungefähr 700 Kilometer von Kyoto, dem damaligen Philosophenzentrum entfernt. Aber Miyakes Hochachtung für Nishida hat sich durch sein Leben hindurch nie verändert. Auch Nishida fragte Miyake oft nach seiner Meinung oder seinem Urteil. Beide diskutierten über die philosophischen Kernfragen, die im Mittelpunkt von Nishidas System stehen. Vor allem sprachen sie über die “Geschichte”. Hier entwickelte sich ein ernsthafter und kritischer Dialog. Was ist die Geschichte? Nishida und Miyake stimmen zwar darin überein, dass die Geschichte nicht als eine bloss metaphysische Konstruktion zu behandeln ist, vielmehr soll sie im Selbstbewusstsein des Einzelnen aufgewiesen werden. Aber Nishida geht weiter als Miyake, so dass alles Wirkliche in “absolut widersprüchlicher Selbstidentität”zu finden ist, d.h. idealistisch in der “Geschichte”im Nishidaschen Sinne enthalten ist. Dagegen definiert Miyake die Geschichte als einen “kontextlosen Zusammnehang der sozial funktionierenden Wirkungen”, d.h. nach Miyake soll die Identifizierung der ganzen Wirklichkeit mit der Geschichte, als eine“unrichtige Verganzheitlichung der Geschichte”, wie dies bei Nishida, Hegel, Marx u.a.der Fall ist, kritisiert werden, An diesem Dialog ist für uns heute sehr lehrreich, ja sogar überaus beeindrückend zu sehen, wie und aus welchem Grund Miyake Nishidas “Geschichts”begriff als “absolute widersprechende Selbstidentität”zu kritisieren versucht, ohne dass Miyake seinen tiefen Respekt sowohl vor der Person wie auch vor der Philosophie seines Lehrers verliert.