著者
大西 恒成
出版者
一般社団法人日本機械学会
雑誌
日本機械学會誌 (ISSN:00214728)
巻号頁・発行日
vol.73, no.617, pp.786-791, 1970-06-05
著者
神尾 達之
出版者
日本独文学会
雑誌
ドイツ文学 : Neue Beitrage zur Germanistik (ISSN:03872831)
巻号頁・発行日
no.130, pp.15-29, 2006-10-30

Der privilegierte Status des Beobachters, der im "klassischen Zeitalter" (M. Foucault) einen transzendentalen Blick ermoglicht hatte, verier im Verlauf der ersten Halfte des 19. Jahrhunderts an Stabilitat. Zur geradezu klassischen Voraussetzung "Vernunft" hieβ es beispielsweise in Lavaters "Von der Physiognomik": "Sagt uns die Vernunft nicht, daβ jedes Ding in der Welt eine auβere und innere Seite habe, welche in einer genauen Beziehung gegen einander stehen?". Der Physiognomik Lavaters lag also gleichsam die Intuition durch die Vernunft zugrunde. Er gab auch die Bedingungen fur die physiognomische Kompetenz an. Der "Beobachtungsgeist" musse namlich Herr uber den zu beobachtenden Gegenstand sein. Die Objektivitat dieser physiognomischen Beobachtung war, so koennte man sagen, dadurch garantiert, daβ sich das Objekt seines Beobachtetseins nicht bewuβt war. Von daher empfahl Lavater, daβ der Physiognomiker die Gesichter im Profil "beobachte"; so wirken silhouettierte oder gezeichnete Gesichter als Beobachtungsobjekte noch gunstiger. Um die ideale Beobachtungsposition einzunehmen, ging Lavater "in die Einsamkeit", d.h. in seine groβe Kollektion; er soll mehr als 20,000 Bildnisse gesammelt haben. Die Lavatersche Physiognomik war ein Traum, den die "Vernunft" in einer riesigen Datenbank traumte. Rousseau, ein Schweizerischer Zeitgenosse Lavaters, liebte auch die Einsamkeit, aber nicht umgeben von Bildnissen, sondern von Pflanzen. Er hat seine letzten Jahre in und bei Paris gelebt und zu dieser Zeit autobiographische Werke wie "Les Confessions", "Dialogues de Rousseau juge de Jean-Jacques", "Les Reveries du promeneur solitaire" geschrieben. In diesen Werken observiert er sich selbst rucksichtslos und beklagt sich zugleich im Verfolgungswahn daruber, daβ ihn andere standig beobachten. Die einseitige Beobachterposition, die ihm der botanischen Welt gegenuber bisher moglich war, laβt sich in Paris nicht realisieren und wird unterminiert. Hier muβ der Beobachter selber auch der zu beobachtende Gegenstand sein. Der Autor fuhlt sich von "l'ordre des choses" gerissen; er kann sich in Paris nicht mehr autonom orientieren. In E.T.A. Hoffmanns Erzahlung "Des Vetters Eckfenster" scheint die Beobachterposition vorerst stabil. Und der behinderte Protagonist scheint ungestort vom Blick der anderen zu sein, denn er ist in sein Zimmer, das eine camera obscura darstellt, zuruckgezogen. Aber er begnugt sich nicht mit bloβer Beobachtung von oben her. Er liest typisierend an dem auβeren Eindruck, den er von einzelnen Menschen hat, willkurlich je eine Geschichte ab. D.h. er beobachtet nicht, sondern erfindet. Daruber hinaus erwahnt der Text, obwohl marginal, daβ die Hauptfigur schon von An fang an beobachtet wurde. Dies steht symptomatisch fur die Umpositionierung des Beobachters. Der Beobachter wurde J. Crary zufolge um 1820 und 1830 in ein unmarkiertes Feld versetzt, auf dem die Unterscheidung zwischen Innen und Auβen unwiderruflich verwischt ist. Ganz anders als in Berlin kann der Beobachter in Wien noch immer an seiner stabilen Stellung festhalten. In Grillparzers "Der arme Spielmann" tritt der Protagonist als Fuβganger auf. Er kann souveran die Bewegung der Donau und der Masse uberblicken und aus auβerlichen Informationen die "Biographien der unberuhmten Menschen" zusammenlesen. Diese physiognomische Fahigkeit ermoglicht es ihm, die Vergangenheit des armen Spielmanns aufzudecken. Am Ende der Erzahlung gelingt es ihm auch, an den Tranen einer Frau ihre Beziehung zu dem Spielmann abzulesen. Dieser Flexibilitat des Beobachters entspricht die Popularisierung von Lavaters Physiognomik. An fang des 19. Jahrhunderts erschienen, angeregt durch die Zuwanderung in die Groβstadte, mannigfaltige verkurzte Versionen seiner umfangreichen "Physiognomischen Fragmente zur Beforderung der Menschenkenntnis und Menschenliebe", wie "le Lavater portatif" u.a. Die Mobilitat der Beobachtung garantiert aber nicht das Gelingen der Physiognomik. "The Man of the Crowd" von Poe problematisiert schon die physiognomische Lesbarkeit in den Groβstadten. Diese von dem Satz "er lasst sich nicht lesen" umrahmte Erzahlung beginnt mit einer klassifizierenden Beobachtung aus dem Innenraum eines Cafes. Die Hauptfigur, der ein alter Mann plotzlich auffallt, entschlieβt sich, ihn zu verfolgen. Die Verfolgung fuhrt den Beobachter in ein Stadtviertel, dessen Pflastersteine "at random, displaced" im wuchernden Gras liegen. Dieser Raum gehort nicht mehr zu den "klaren Raumen, in denen die Dinge nebeneinandertreten" (M. Foucault). Der Raum, den die Lavatersche Physiognomik voraussetzte, ist nicht mehr gultig. Am Ende verzichtet der Beobachter auf die geheime Verfolgung und blickt dem Mann direkt ins Gesicht. Aber der beobachtete Mann bemerkt ihn nicht. Das mobile Beobachten scheitert. Baudelaire, der Poes Erzahlung ins Franzosische ubersetzt hat, multipliziert in seinem Gedicht "Les sept Vieillards" den unheimlichen Alten in der Menge. Baudelaire laβt den erschopften Verfolger den gleichen Greis halluzinatorisch siebenfach sehen. Endlich zuhause, aber orientierungslos, tanze der Verfolger "sur une mer monstrueuse et sans bords". Seine "raison" kann nicht mehr das Steuer fuhren. Der Verlust der objektiven Beobachterposition, welche die physiognomische "Vernunft" seit Lavater voraussetzte, wird durch die Geburt einer modernen Asthetik kompensiert.
著者
内田 誠也 津田 康民 木村 友昭 山岡 淳 新田 和男 菅野 久信
出版者
一般社団法人日本心身医学会
雑誌
心身医学 (ISSN:03850307)
巻号頁・発行日
vol.51, no.12, pp.1120-1132, 2011-12-01

目的:肩こりと2種類の圧入式の筋硬度計を用いた肩の筋硬度との関連を調べる.方法:短期的および長期的な筋硬度の変化に関する2種類の実験を行った.短期的な研究では,肩こりを緩和させるリラクセーション法を1時間実施したとき,肩こり(自覚的な痛み,硬さ)の変化と筋硬度の変化との関連を調べた(n=35).長期的な研究では,2005年と2007年の職域健康診断において,肩こり(自覚的な肩こり感,こりやすさ)と肩の筋硬度,自覚的ストレスの変化との関連を調べた(n=149).筋硬度計は,負荷圧が異なる2種類の機器(TDM-na1,PEK-1)を用いた.結果:短期的な研究では,肩の自覚的な痛みや硬さの変化はTDM-na1を用いた筋硬度の変化と有意な相関があることが明らかになった.長期的な研究では,女性の自覚的肩こり感が高く,筋硬度も硬いことがわかった.また,男性においては自覚的肩こり感と両方機器による筋硬度との間に有意な相関があった.女性においては自覚的肩こり感と筋硬度に有意な相関はみられなかったが,2005年から2007年にかけてのストレスの変化とTDM-na1を用いた左肩の筋硬度の変化との間に有意な相関がみられた.結論:肩こりを客観的に評価する方法として,筋硬度計は有効な計測方法である.
著者
日置 雅子
出版者
愛知県立大学
雑誌
紀要. 地域研究・国際学編 (ISSN:13420992)
巻号頁・発行日
vol.39, pp.99-124, 2007

In der europaischen Geschichte gab es die Zeit der Hexenverfolgung, die zwar auch ein Phanomen seit dem Mittelalter war, aber in der fruhen Neuzeit, insbesondere am Ende des 16. Jahrhunderts und in der ersten Halfte des 17. Jahrhunderts als eine groBe Welle aufgetreten ist. Fast uberall in den Dorfen und in der Stadten wurden viele Menschen, meistens Frauen, unter falschen Verdacht als Hexen hingerichtet und verbrannt. Auch in Deutschland war es naturlich nicht Ausnahme, wo sich die Verfolgungen vielmehr entschieden mehr, langer und grausamer entwickelten. Eines der fruhesten Beispiele vor 1600 war das Kurfurstentum in Trier. Extra zwischen 1586 und 1594 verlief die erste Welle der peinlichen Hexenprozesse. In diesem Sturm passierte das Ereignis von Dr. Diedrich Flade, der als Statthalter des Kurfursten und SchultheiB in Trier die hochste Stelle in der Trierer stadtischen Verwaltung hatte. Er kam doch wegen der Denuntiation in Verdacht als Hexe und wurde zum Ende des Prozesses hingerichtet. Das Gerucht seines Prozesses und der Trierer Hexenverfolgung verbreitete sich sensationell im ganzen Reich, so dass man den Fall in Trier als "Reichskhundig Exempel" nannte. Es handelt sich in diesem Aufsatz um die politisch-sozialen Hintergrunde dieses Prozesses von Dr. Flade. Darin habe ich die politische Auseinandersetsung zwischen dem Stadtrat und dem Domdekanat gesehen. Dr. Flade und der Stadrat waren der Meinung gegen die Hexenverfolgung. Dazu noch soll die Bedeutung seines Prozesses von der Seite der Hexenverfolgung selbst suchen.