- 著者
-
渡邊 徳明
- 出版者
- 慶應義塾大学
- 雑誌
- 研究年報 (ISSN:09174281)
- 巻号頁・発行日
- vol.16, pp.1-22, 1999
0. はじめに1. テキスト・ヴァージンの分類2. Rg.テキスト研究3. 作者の役割の重視4. 多元論的成立観5. 超個人的主体による多層的伝承 : 結びにかえて,,Der Rosengarten zu Worms" (Rg.) ist ein Heldenepos aus der Gattung der Dietrich-Epen, in dem Stoffe des Nibelungenliedes parodistisch verarbeitet wurden. Über die ursprüngliche Autorschaft dieses um 1250 entstandenen und bis zum Ende des 15. Jhs. in verschiedenen Textfassungen überlieferten Epos herrscht bis heute Unklarheit. Seit Beginn des 19. Jhs. hat sich die Einstellung zum Entstehungs- und Überlieferungsprozess der Rg.-Texte gewandelt. In diesem Zusammenhang hat sich vor allem die Ansicht über die Beziehung zwischen der subjektiven Produktivität einer Autorpersönlichkeit und dem Einfluss durch autorexterne Elemente verändert.Wilhelm Grimm (1836) und Georg Holz (1893) dachten, daß die Rg.-Texte aus dem Bestreben des Volkes, dem Nibelungenhelden Siegfried dem Volkshelden Dietrich von Bern gegenüberzustellen, entstanden seien. Es besteht bei ihnen also die Tendenz, äußere Elemente wie hier die Textbedingtheit durch die Verarbeitung und Variation überlieferter Sagenstoffe durch das Volk über den Einfluß einer Dichterpersönlichkeit zu stellen.Die positivistische Textkritikforschung von Hermann Schneider (1921) und seinem Schüler Carl Brestowsky (1929) führte zu einer anderen Gewichtung des Verhältnisses zwischen Überlieferung und Autor. Vor allem Brestowsky untersuchte die Rg.-Texte nicht mehr im Hinblick auf die Rezeption der Sagenstoffe, sondern sah in ihnen vielmehr ein in der realen Welt der literarischen Produktion durch einzelne Autoren hergestelltes Werk.Helmut de Boor (1959) führte diesen Gedanken weiter, indem er in der Auseinandersetzung des Dichters mit der realen Welt einen Ausdruck der jeweils vorhandenen Einstellungen für und gegen die höfische Kultur sah. Diese Interpretation durch de Boor beruht auf der Annahme von der Singularität der Archetypen der Texte.Dagegen hält Joachim Heinzle (1978) seine Auffassung von der Pluralität der Archetypen der Rg.-Texte. Wichtig ist ihm nicht die Einstellung eines einzelnen Dichters, sondern die gemeinsamen Motive und Tendenzen der Dietrichepen. Als besonderes Merkmal dieser Gattung nannte Heinzle die Komisierung und Prodisierung des überlieferten Stoffes.Michael Curschmann (1989) beschäftigt sich mit der wechselseitigen Beziehung zwischen der mündlichen und schriftlichen Überlieferung. Seiner Meinung nach gab es im Spätmittelalter einen im Publikum geführten Diskurs, in dem der Feindseligkeit gegenüber der Protagonistin des Nl., Kriemhild, Raum gegeben wurde. Laut Curschmann beeinflussten sich dieser öffentliche Diskurs und die schriftlichen Textfassungen bis zu einem gewissen Grade gegenseitig. Somit schreibt er dem Publikum einen schöpferischen Willen zu.